Samstag, 25. September 2010
Donnerstag, 16. September 2010
Besteigung des Emeishan
Jetzt ist es gerade 6:40 und wir klettern heute und morgen den Emeishan rauf, einem 3000 Meter hohen Berg übersät mit buddhistischen Klostern. Wenn wir heil zurück sind, gibts davon auch Fotos, bis dahin sind wir erstmal vom Rest der Welt abgeschieden.
Gipfel des Emeishan:
Gipfel des Emeishan:
Mittwoch, 15. September 2010
Gen Süden
Guilin & Yangshuo (09.09 - 13.09)
Nächstes Ziel der Reise war Guilin und Yangshuo, zwei Städte die etwa 1500 Kilometer südwestlich von Shanghai liegen und von denen es nur etwa acht Stunden mit dem Bus nach Hanoi wären, der Hauptstadt Vietnams. Wie auch bei Zhouzhuang werd Ich nur Bilder posten, jetzt wo Ich endlich die Möglichkeit habe.
Der Blog ist jetzt wieder auf dem neuesten Stand. Heute Abend sind wir in Chengdu angekommen, der Hauptstadt der Sichuan-Provinz. Morgen früh stehen erstmal Pandas auf dem Programm, darauf freut sich der Robert schon die ganze Reise wie ein Schnitzel:
Grüsse aus Westchina, nun nicht mehr ganz so weit weg von der Heimat,
Luca, Jojo, Robert und Alex
Nächstes Ziel der Reise war Guilin und Yangshuo, zwei Städte die etwa 1500 Kilometer südwestlich von Shanghai liegen und von denen es nur etwa acht Stunden mit dem Bus nach Hanoi wären, der Hauptstadt Vietnams. Wie auch bei Zhouzhuang werd Ich nur Bilder posten, jetzt wo Ich endlich die Möglichkeit habe.
Der Blog ist jetzt wieder auf dem neuesten Stand. Heute Abend sind wir in Chengdu angekommen, der Hauptstadt der Sichuan-Provinz. Morgen früh stehen erstmal Pandas auf dem Programm, darauf freut sich der Robert schon die ganze Reise wie ein Schnitzel:
Grüsse aus Westchina, nun nicht mehr ganz so weit weg von der Heimat,
Luca, Jojo, Robert und Alex
Die weisse Stadt am Meer
2. Shanghai (05.09 - 08.09)
Etwa 1000 Kilometer südlich von Beijing liegt Shanghai, das im Gegensatz zur Hauptstadt weniger von historischer sondern von wirtschaftlicher Bedeutung ist und dementsprechend ein eher westliches Stadtbild hat. Spätestens hier verschwimmen die kulturellen Grenzen, hier feiern KFC, McDonalds und Starbucks ihren Siegeszug, junge Leute schwören auf American Apparel und ausländische Unternehmen setzen meist auf einen repräsentativen Standort im Financial District, vorzugsweise in einem der Gebäude, die die Skyline besonders prägen. Shanghai ist das Tor zum Westen und hat landesweit das höchste Pro-Kopf-Einkommen und etwa 20 Millionen Einwohner.
Während die Architektur in weiten Teilen Chinas aus Geldgründen nicht über reine Zweckdienlichkeit hinauskommt, ist in Shanghai alles möglich. Wo noch vor 30 Jahren Wasserbüffel grasten und Bauern ihre Ente einfuhren, steht heute einer der imposantesten Wolkenkratzerlandschaften der Welt, momentan dominiert vom 492 Meter hohen World Financial Tower. Die Fahrt mit dem Aufzug zur Spitze dauert etwa 90 Sekunden und beschert einem einen Ohrendruck, wie man ihn sonst nur vom Fliegen kennt. Für 2014 ist bereits die Fertigstellung des nächsthöheren Wolkenkratzers geplant, der eine Hoehe von 632 Metern erreichen soll.
Shanghai ist hell, laut, schnell, und genauso kam mir der viertägige Aufenthalt hier vor, die Zeit verfliegt ins Nichts. Am Tag fährt man auf die zweithöchste Aussichtsplattform der Welt und schaut vom hundertsten Stockwerk auf die Autos und Menschen, klein wie Miniatur-Modelle, und vier Stunden später sitzt man auf der Terasse einer Bar im siebten Stock mit Blick auf die Skyline bei Nacht, unter einem Himmel ohne Sterne. Diesmal nicht wegen dem Smog, sondern wegen der bunten Lichter der Stadt. Wahrscheinlich ist Shanghai der grösste Arbeitsmarkt für Lichtdesigner - geht die Sonne unter beginnen die Wolkenkratzer zu glitzern, blinken und leuchten, manche pulsieren in rot und schwarz, manche blenden in grellen Farben und sehr viele strahlen Leuchtreklame in überdimensionaler Bildfläche aus. Und so sitzt man in der Bar Rouge, geniesst seinen 80 Yuan-Longdrink (8 Euro. Shanghai is eben westlich) und wirft abwechselnd Blicke auf die unvergessliche Skyline und auf edel und aufreizend gekleidete Chinesinnen, die sich offensichtlich zu älteren Herren hingezogen fühlen, mit denen sie in einen philosophischen Diskurs verfallen. Wenn nämlich beide genau wissen, was in den nächsten Stunden passiert, kann das mit dem freien Willen nicht so ganz stimmen.
Kein Foto von uns, aber nur um ein kleines Stück von der Atmosphäre dort oben zu vermitteln.
Es ist übrigens Sonntag Abend und die Bar schliesst um zwei Uhr nachts, doch Shanghai schläft nicht und so ruft man noch ein Taxi. Für eine drei Kilometer lange Fahrt zahlt man selbst hier nicht mehr als drei Euro, in kleineren Städten und weiter westlich zahlten wir nichtmal einen Euro. Öffentliche Verkehrsmittel sind überaus preiswert in China, eine Stadtbusfahrt macht umgerechnet 20 Cent, ein U-Bahn-Ticket 30 Cent und eine 1500 Kilometer Zugfahrt im Schlafwagen erster Klasse gerade mal 40 Euro. Der höhere Preis in Shanghai wird dafür durch eine gehörige Portion Nervenkitzel wieder wettgemacht, und so raste der garantiert unter Drogeneinfluss stehende Taxifahrer durch den nächtlichen Verkehr bis zur nächsten Disco, wo er sich mit einem überglücklichem "OK" verabschiedete. Lil Jon hätte es nicht besser gekonnt. Mit dem Aufzug ging es hoch in den Club, der DJ war erstklassig, die Location sehr fein. Wer um fünf Uhr immer noch nicht genug hat, findet danach immer noch einen Ort um weiter Gas zu geben, für uns war hier allerdings Schluss - Shanghai ist hell, laut und schnell, hat aber eigentlich wenig mit dem Rest von China gemein. Wer sich aber nicht den vollen Kulturschock holen will, für den ist Shanghai sicherlich der ideale Startpunkt seiner Chinareise.
Ganz abgesehen vom Nachtleben und dem modernen Shanghai gibt es noch weitaus mehr zu sehen. Etwa Zhouzhuang, eine alte Wasserstadt, die ungefaehr 100 Kilometer entfernt ist. Der Ort wird auf Venedig des Ostens genannt. Ich lass hier einfach mal Bilder sprechen.
Etwa 1000 Kilometer südlich von Beijing liegt Shanghai, das im Gegensatz zur Hauptstadt weniger von historischer sondern von wirtschaftlicher Bedeutung ist und dementsprechend ein eher westliches Stadtbild hat. Spätestens hier verschwimmen die kulturellen Grenzen, hier feiern KFC, McDonalds und Starbucks ihren Siegeszug, junge Leute schwören auf American Apparel und ausländische Unternehmen setzen meist auf einen repräsentativen Standort im Financial District, vorzugsweise in einem der Gebäude, die die Skyline besonders prägen. Shanghai ist das Tor zum Westen und hat landesweit das höchste Pro-Kopf-Einkommen und etwa 20 Millionen Einwohner.
Während die Architektur in weiten Teilen Chinas aus Geldgründen nicht über reine Zweckdienlichkeit hinauskommt, ist in Shanghai alles möglich. Wo noch vor 30 Jahren Wasserbüffel grasten und Bauern ihre Ente einfuhren, steht heute einer der imposantesten Wolkenkratzerlandschaften der Welt, momentan dominiert vom 492 Meter hohen World Financial Tower. Die Fahrt mit dem Aufzug zur Spitze dauert etwa 90 Sekunden und beschert einem einen Ohrendruck, wie man ihn sonst nur vom Fliegen kennt. Für 2014 ist bereits die Fertigstellung des nächsthöheren Wolkenkratzers geplant, der eine Hoehe von 632 Metern erreichen soll.
Shanghai ist hell, laut, schnell, und genauso kam mir der viertägige Aufenthalt hier vor, die Zeit verfliegt ins Nichts. Am Tag fährt man auf die zweithöchste Aussichtsplattform der Welt und schaut vom hundertsten Stockwerk auf die Autos und Menschen, klein wie Miniatur-Modelle, und vier Stunden später sitzt man auf der Terasse einer Bar im siebten Stock mit Blick auf die Skyline bei Nacht, unter einem Himmel ohne Sterne. Diesmal nicht wegen dem Smog, sondern wegen der bunten Lichter der Stadt. Wahrscheinlich ist Shanghai der grösste Arbeitsmarkt für Lichtdesigner - geht die Sonne unter beginnen die Wolkenkratzer zu glitzern, blinken und leuchten, manche pulsieren in rot und schwarz, manche blenden in grellen Farben und sehr viele strahlen Leuchtreklame in überdimensionaler Bildfläche aus. Und so sitzt man in der Bar Rouge, geniesst seinen 80 Yuan-Longdrink (8 Euro. Shanghai is eben westlich) und wirft abwechselnd Blicke auf die unvergessliche Skyline und auf edel und aufreizend gekleidete Chinesinnen, die sich offensichtlich zu älteren Herren hingezogen fühlen, mit denen sie in einen philosophischen Diskurs verfallen. Wenn nämlich beide genau wissen, was in den nächsten Stunden passiert, kann das mit dem freien Willen nicht so ganz stimmen.
Kein Foto von uns, aber nur um ein kleines Stück von der Atmosphäre dort oben zu vermitteln.
Es ist übrigens Sonntag Abend und die Bar schliesst um zwei Uhr nachts, doch Shanghai schläft nicht und so ruft man noch ein Taxi. Für eine drei Kilometer lange Fahrt zahlt man selbst hier nicht mehr als drei Euro, in kleineren Städten und weiter westlich zahlten wir nichtmal einen Euro. Öffentliche Verkehrsmittel sind überaus preiswert in China, eine Stadtbusfahrt macht umgerechnet 20 Cent, ein U-Bahn-Ticket 30 Cent und eine 1500 Kilometer Zugfahrt im Schlafwagen erster Klasse gerade mal 40 Euro. Der höhere Preis in Shanghai wird dafür durch eine gehörige Portion Nervenkitzel wieder wettgemacht, und so raste der garantiert unter Drogeneinfluss stehende Taxifahrer durch den nächtlichen Verkehr bis zur nächsten Disco, wo er sich mit einem überglücklichem "OK" verabschiedete. Lil Jon hätte es nicht besser gekonnt. Mit dem Aufzug ging es hoch in den Club, der DJ war erstklassig, die Location sehr fein. Wer um fünf Uhr immer noch nicht genug hat, findet danach immer noch einen Ort um weiter Gas zu geben, für uns war hier allerdings Schluss - Shanghai ist hell, laut und schnell, hat aber eigentlich wenig mit dem Rest von China gemein. Wer sich aber nicht den vollen Kulturschock holen will, für den ist Shanghai sicherlich der ideale Startpunkt seiner Chinareise.
Ganz abgesehen vom Nachtleben und dem modernen Shanghai gibt es noch weitaus mehr zu sehen. Etwa Zhouzhuang, eine alte Wasserstadt, die ungefaehr 100 Kilometer entfernt ist. Der Ort wird auf Venedig des Ostens genannt. Ich lass hier einfach mal Bilder sprechen.
Start der Reise
Eine 25-Stunden Zugfahrt hat auch seine Vorteile: endlich bietet sich die Gelegenheit, den bisherigen Verlauf der Reise auf Papier zu bringen.
I. Beijing (30.08 - 04.09)
China ist gross und das ist Beijing als Hauptstadt und politisches Zentrum des kommunistischen Landes ebenfalls. Das ist wohl die erste Erkenntnis die man einmal angekommen macht, denn bereits die Architektur des Flughafens im Norden ist schlichtweg monumental und könnte auch der Feder Albert Speers entsprungen sein. Man fühlt sich schon etwas verloren, wenn man eine etwa 40 Meter hohe und 300 Meter lange Halle mit parabolförmigen Dach betritt, zudem es nur die Passagiere des Fliegers und eine ebenso grosse Anzahl an Staatsdienern sind, die sich diesen Raum teilen. Eine erste Ode an den Zementmischer und ein Beispiel der teils übertriebenen Zurschaustellung die sich noch öfters zeigen wird.
Xingke (spricht man in etwa wie "Sinke" mit stummen e) wartete bereits im Empfangsbereich auf uns und hatte sogar einen Fahrer organisiert, der mit einem Buick-SUV unterm Hintern wohl zu den härteren Verfechtern chinesischer Fahrkunst zählte. Der Verkehr funktioniert hier in etwa so: Ampeln werden weitestgehend beachtet, Zebrastreifen hingegen ignoriert. Als Verkehrsteilnehmer muss man wissen, dass sich die Anzahl der Fahrbahnen einer Strasse äusserst dynamisch verhält und so wird aus einer zweispurigen auch schnell mal vierspurige, je nach Bedarf. Ausserdem sollte man sicherstellen, eine überdurchschnittlich laute Hupe zu haben, denn ein Hupen heisst in China soviel wie "Achtung, jetzt komm Ich" und ersetzt Blinker, Lichthupe und diverse Verkehrsregeln. Dass sowas in einem unausweichlichen Chaos endet ist nicht die ganze Wahrheit, denn hinter der augenscheinlichen Egomanie und Willkür liegt ein Gespür für Ruecksichtsnahme und gegenseitige Beachtung, sodass der Verkehr letztendlich doch erstaunlich gut funktioniert. Zwar muss man sich öfters umsehen, dafür klebt aber zehn Zentimeter hinter einem kein dauergestresser und die Lichthupe inflationär gebrauchender Cayenne-Fahrer.
Nach halbstuendiger Autofahrt durch den immerwährenden Smog der Stadt kamen wir an eine bewachte Schranke, flankiert von zwei Backsteinsäulen mit der Inschrift "Paradise City". Ähnlich wie in vielen afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten existieren auch in China überwachte und abgeriegelte Wohnsiedlungen für die Oberschicht. Innerhalb der Mauern und Zäune befindet sich das Anwesen der chinesischen Familie, bei der wir zu Gast sein durften und die uns überaus freundlich empfing. Es bedarf schon ein gewisses Mass an Grosszügigkeit, wenn man nicht nur den Sohn der ehemaligen Gastfamilie des eigenen Sohnes sondern auch dessen drei mitgereisten Freunde in sein Haus aufnimmt. Ich glaube, das wäre in Deutschland nur schwer vorstellbar und spricht für die Gastfreundlichkeit dieses Landes. Der Fahrer (!) schenkte uns bei der Ankunft sogar eine Flasche Rotwein die wir dankend annahmen, ganz verstanden haben wir diese Geste allerdings nicht.
Nach einem verzweifelten Versuch den achtstündigen Jetlag in nur einer Nacht zu überwinden ging es am naechsten Morgen um 6:30 los - Xingke hat einen verdammt harten Zeitplan ausgearbeitet. Ich denke auf die einzelnen Tagespunkte der ersten Woche brauch Ich hier nicht näher eingehen - Tianmen-Platz, Verbotene Stadt (für die man mindestens einen halben Tag wenn nicht einen ganzen einplanen sollte), die Grosse Mauer und der Sommerpalast sind einfach Pflicht, wenn man Beijing bereist, auch wenn sich an diesen Sehenswürdigkeiten täglich tausende Touristen tummeln. Generell gilt fuer China, dass man den Zeitraum seiner Reise lieber ein Stück in die Nebensaison schieben sollte. Ausser den besagten Klassikern waren wir noch:
- In der Seidenstrasse, ein riessiges Kaufhaus mit nahezu unendlich vielen kleinen Geschäften. Vietnamesenmärkte an der tschechischen Grenze können einstecken, hier kriegt man wirkliches alles, mal mehr mal weniger original. Markenklamotten, Basketball- und Fussballtrikots, Sonnenbrillen, Rolex-Uhren, Schmuck, vor Ort massgeschneiderte Anzüge, Louis-Vitton & Samsonite, Modellflugzeuge, Jagdvisiere und so weiter und so fort. Wer hier nicht hart verhandelt, zahlt am Ende zuviel, die Verkäufer sind Profis und wissen wie man feilscht. Nach zwei Stunden dort drin ist man nervlich am Ende, kein Scherz.
- Art Factory, ein Künstlerviertel in einem verlassenen Fabrikgelände ausserhalb der Stadt. Mehr als hundert Gallerien voll mit Werken jeglicher Art, hier trifft sich die Creme de la Creme der modernen chinesischen Kunst. Die meisten Gallerien sind umsonst, einige verlangen einen geringen Betrag Eintritt. Das Ganze ist wie ein riesiges Museum, doch statt Stuck und Holzvertäfelung dominieren rostige Türen und broecklige Wände, nicht nur für Kunstinteressierte sehenswert.
- auf nem Martial Arts Turnier, Finale im Karate. Chinesen feiern Kampfsport.
- Standort der olympischen Spiele, Birds Nest & Watercube. Das Stadion und die Schwimmhalle werden seitdem nicht mehr genutzt und dienen als reine Touristenattraktion.
Und noch so einiges mehr. Am 4. September gings dann mim Nachtzug nach Shanghai.
Hier noch ein Aufruf, vielleicht liest das derjenige durch puren Zufall: am 3. September 2010 habe Ich eine Lumix-Digitalkamera im Beijing-Financial-District verloren, irgendwo in der Nähe von diesen einem verdammt hohen Gebäude. Bitte um ehrliche Rückgabe, Finderlohn garantiert.
I. Beijing (30.08 - 04.09)
China ist gross und das ist Beijing als Hauptstadt und politisches Zentrum des kommunistischen Landes ebenfalls. Das ist wohl die erste Erkenntnis die man einmal angekommen macht, denn bereits die Architektur des Flughafens im Norden ist schlichtweg monumental und könnte auch der Feder Albert Speers entsprungen sein. Man fühlt sich schon etwas verloren, wenn man eine etwa 40 Meter hohe und 300 Meter lange Halle mit parabolförmigen Dach betritt, zudem es nur die Passagiere des Fliegers und eine ebenso grosse Anzahl an Staatsdienern sind, die sich diesen Raum teilen. Eine erste Ode an den Zementmischer und ein Beispiel der teils übertriebenen Zurschaustellung die sich noch öfters zeigen wird.
Xingke (spricht man in etwa wie "Sinke" mit stummen e) wartete bereits im Empfangsbereich auf uns und hatte sogar einen Fahrer organisiert, der mit einem Buick-SUV unterm Hintern wohl zu den härteren Verfechtern chinesischer Fahrkunst zählte. Der Verkehr funktioniert hier in etwa so: Ampeln werden weitestgehend beachtet, Zebrastreifen hingegen ignoriert. Als Verkehrsteilnehmer muss man wissen, dass sich die Anzahl der Fahrbahnen einer Strasse äusserst dynamisch verhält und so wird aus einer zweispurigen auch schnell mal vierspurige, je nach Bedarf. Ausserdem sollte man sicherstellen, eine überdurchschnittlich laute Hupe zu haben, denn ein Hupen heisst in China soviel wie "Achtung, jetzt komm Ich" und ersetzt Blinker, Lichthupe und diverse Verkehrsregeln. Dass sowas in einem unausweichlichen Chaos endet ist nicht die ganze Wahrheit, denn hinter der augenscheinlichen Egomanie und Willkür liegt ein Gespür für Ruecksichtsnahme und gegenseitige Beachtung, sodass der Verkehr letztendlich doch erstaunlich gut funktioniert. Zwar muss man sich öfters umsehen, dafür klebt aber zehn Zentimeter hinter einem kein dauergestresser und die Lichthupe inflationär gebrauchender Cayenne-Fahrer.
Nach halbstuendiger Autofahrt durch den immerwährenden Smog der Stadt kamen wir an eine bewachte Schranke, flankiert von zwei Backsteinsäulen mit der Inschrift "Paradise City". Ähnlich wie in vielen afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten existieren auch in China überwachte und abgeriegelte Wohnsiedlungen für die Oberschicht. Innerhalb der Mauern und Zäune befindet sich das Anwesen der chinesischen Familie, bei der wir zu Gast sein durften und die uns überaus freundlich empfing. Es bedarf schon ein gewisses Mass an Grosszügigkeit, wenn man nicht nur den Sohn der ehemaligen Gastfamilie des eigenen Sohnes sondern auch dessen drei mitgereisten Freunde in sein Haus aufnimmt. Ich glaube, das wäre in Deutschland nur schwer vorstellbar und spricht für die Gastfreundlichkeit dieses Landes. Der Fahrer (!) schenkte uns bei der Ankunft sogar eine Flasche Rotwein die wir dankend annahmen, ganz verstanden haben wir diese Geste allerdings nicht.
Nach einem verzweifelten Versuch den achtstündigen Jetlag in nur einer Nacht zu überwinden ging es am naechsten Morgen um 6:30 los - Xingke hat einen verdammt harten Zeitplan ausgearbeitet. Ich denke auf die einzelnen Tagespunkte der ersten Woche brauch Ich hier nicht näher eingehen - Tianmen-Platz, Verbotene Stadt (für die man mindestens einen halben Tag wenn nicht einen ganzen einplanen sollte), die Grosse Mauer und der Sommerpalast sind einfach Pflicht, wenn man Beijing bereist, auch wenn sich an diesen Sehenswürdigkeiten täglich tausende Touristen tummeln. Generell gilt fuer China, dass man den Zeitraum seiner Reise lieber ein Stück in die Nebensaison schieben sollte. Ausser den besagten Klassikern waren wir noch:
- In der Seidenstrasse, ein riessiges Kaufhaus mit nahezu unendlich vielen kleinen Geschäften. Vietnamesenmärkte an der tschechischen Grenze können einstecken, hier kriegt man wirkliches alles, mal mehr mal weniger original. Markenklamotten, Basketball- und Fussballtrikots, Sonnenbrillen, Rolex-Uhren, Schmuck, vor Ort massgeschneiderte Anzüge, Louis-Vitton & Samsonite, Modellflugzeuge, Jagdvisiere und so weiter und so fort. Wer hier nicht hart verhandelt, zahlt am Ende zuviel, die Verkäufer sind Profis und wissen wie man feilscht. Nach zwei Stunden dort drin ist man nervlich am Ende, kein Scherz.
- Art Factory, ein Künstlerviertel in einem verlassenen Fabrikgelände ausserhalb der Stadt. Mehr als hundert Gallerien voll mit Werken jeglicher Art, hier trifft sich die Creme de la Creme der modernen chinesischen Kunst. Die meisten Gallerien sind umsonst, einige verlangen einen geringen Betrag Eintritt. Das Ganze ist wie ein riesiges Museum, doch statt Stuck und Holzvertäfelung dominieren rostige Türen und broecklige Wände, nicht nur für Kunstinteressierte sehenswert.
- auf nem Martial Arts Turnier, Finale im Karate. Chinesen feiern Kampfsport.
- Standort der olympischen Spiele, Birds Nest & Watercube. Das Stadion und die Schwimmhalle werden seitdem nicht mehr genutzt und dienen als reine Touristenattraktion.
Und noch so einiges mehr. Am 4. September gings dann mim Nachtzug nach Shanghai.
Hier noch ein Aufruf, vielleicht liest das derjenige durch puren Zufall: am 3. September 2010 habe Ich eine Lumix-Digitalkamera im Beijing-Financial-District verloren, irgendwo in der Nähe von diesen einem verdammt hohen Gebäude. Bitte um ehrliche Rückgabe, Finderlohn garantiert.
Dienstag, 14. September 2010
Dienstag, 7. September 2010
10 Fakten über China
Gruß aus China von Alex, Jojo, Robert und mir an alle, die ab und zu hier vorbeischauen. In letzter Zeit gab es kaum ne Möglichkeit etwas zu texten, da wir nen ziemlich straffen Zeitplan hatten (Xingke hat uns dafür auch ungefähr ganz Beijing gezeigt). Jetzt sind wir in Shanghai und haben ein wenig mehr Zeit übrig. Der Blog wird deshalb ab jetzt auch regelmäßig gefüllt. Das mit den Fotos gestaltet sich schwieriger, aber wenn wir ein Internetcafe mit SD-Kartenleser finden, laden wir einfach ein paar mehr hoch. Mehr über Beijing und Shanghai gibt es morgen oder uebermorgen, hier erstmal leichte Kost:
- Polizisten tragen keine Namen sondern Nummern auf ihrer Uniform
- Das letzte Wahlergebnis lautete 99.9% für die regierende Partei. Der Bruder von Xingke meint dazu auch, dass da was nicht ganz stimmen kann
- Die größte Banknote ist der 100 Yuan-Schein (etwa 10 Euro, die kleinste der 1 Mao-Schein (umgerechnet ein Zehntel Eurocent)
- In Shanghai steht der 492 Meter hohe World Financial Tower, das größte Gebäude Chinas und nach dem Burj-al-Arab in Dubai die zweithöchste Aussichtsplattform der Welt
- Außerdem befindet sich in Shanghai der weltgrößte Bunker, der etwa 200.000 Menschen Platz bieten soll
- Will man in China Auto fahren, braucht man einen chinesischen Führerschein - ausländische Führerscheine werden hier nicht anerkannt
- in Peking hatten wir keinen einzigen smogfreien Tag. Die Stadt liegt permanent unter einem gräulichen Schleier von Industrie- und Autoabgasen
- Preise für einen halben Liter Coke: 1.80 Yuan (18 Cent) im Supermarkt, 60 Yuan in der Bar Rouge mit Blick auf die Skyline von Shanghai
- Für eine 40-Quadratmeter-Plattenbau Wohnung inmitten des Financial Districts Shanghai zahlt man etwa 50 Euro Miete im Monat
- Ist man zu Gast serviert der Gastgeber immer weitaus mehr Essen als nötig. Könnte und würde man alles wegessen, käme das für ihn einem Gesichtsverlust gleich.
---- when i was in china, they called me the machine ----
- Polizisten tragen keine Namen sondern Nummern auf ihrer Uniform
- Das letzte Wahlergebnis lautete 99.9% für die regierende Partei. Der Bruder von Xingke meint dazu auch, dass da was nicht ganz stimmen kann
- Die größte Banknote ist der 100 Yuan-Schein (etwa 10 Euro, die kleinste der 1 Mao-Schein (umgerechnet ein Zehntel Eurocent)
- In Shanghai steht der 492 Meter hohe World Financial Tower, das größte Gebäude Chinas und nach dem Burj-al-Arab in Dubai die zweithöchste Aussichtsplattform der Welt
- Außerdem befindet sich in Shanghai der weltgrößte Bunker, der etwa 200.000 Menschen Platz bieten soll
- Will man in China Auto fahren, braucht man einen chinesischen Führerschein - ausländische Führerscheine werden hier nicht anerkannt
- in Peking hatten wir keinen einzigen smogfreien Tag. Die Stadt liegt permanent unter einem gräulichen Schleier von Industrie- und Autoabgasen
- Preise für einen halben Liter Coke: 1.80 Yuan (18 Cent) im Supermarkt, 60 Yuan in der Bar Rouge mit Blick auf die Skyline von Shanghai
- Für eine 40-Quadratmeter-Plattenbau Wohnung inmitten des Financial Districts Shanghai zahlt man etwa 50 Euro Miete im Monat
- Ist man zu Gast serviert der Gastgeber immer weitaus mehr Essen als nötig. Könnte und würde man alles wegessen, käme das für ihn einem Gesichtsverlust gleich.
---- when i was in china, they called me the machine ----
Von Seidenraupen & Seepferdchen
Wenn man ist was man isst, dann kann man in China wohl alles sein. Mit Sicherheit hat jeder schonmal ein verstreutes Gerücht dazu gehört, meist die Geschichte vom gedünsteten Hund oder von gegrillten Insekten. Die tatsächliche Liste an hier zubereiteten Tierarten ist allerdings ein ganzes Stück länger. Auch die landestypische Esskultur hat mit den deutschen China-Restaurants in etwa so viel gemein wie italienisches Essen mit Pizza Hut.
Machen wirs mal chronologisch und fangen mit der ersten Mahlzeit an. In Beijing hatten wir das grosse Glück jeden Tag mit einem traditionellen Frühstück zu beginnen, welches sich doch sehr vom westlichen unterscheidet. Kaffee gibt es nicht, Tee genauso wenig, den trinkt man hier eher Mittags oder Abends aber nicht zum Frühstück, generell wird in China anscheinend wenig zum Essen getrunken. Statt Brot mit Belag gibt es kaltes Fleisch (Ente, Schwein, Rind, eigentlich vollkommen egal), gekochtes Gemüse wie Bohnen, Karotten und Chinakohl, warme, mit einer Art Lauch (schmeckt ähnlich wie Bärlauch) und anderen Zutaten gefüllte Teigtaschen, Bohnensuppe und Tofu (ja, der Vegetarier-Fleischersatz. Ist in China ganz alltäglich, wird aus Bohnen gemacht und schmeckt tatsächlich irgendwie nach Fleisch). Dazu werden frische Früchte wie Wassermelone, Kiwi oder Drachenfrucht (gibts bei uns seltsamerweise nicht, schmeckt aber ziemlich interessant) gereicht, die das sonst eher deftige Essen wieder ausgleichen.
Nach so einem Morgenmahl will man dann am liebsten gleich wieder ins Bett um einen Verdauungsschlaf zu zelebrieren, denn das Ganze ist schon relativ schwer, schmeckt aber trotzdem sehr gut und gibt einem Energie für den Tag.
Es folgt das Mittagessen, das aber meist kleiner ausfällt - in Form eines einfachen Reisgerichts oder ähnlichem - bevor dann abends richtig reingehauen wird und der Tisch vor lauter Speisen nicht mehr zu sehen ist. Der Tisch ist in größeren Restaurants und auch bei unserer Gastfamilie der runde mit drehbarer Platte, gibts ja auch in Deutschland oft so. Der Unterschied ist aber, dass nicht jeder sein eigenes Gericht bestellt, sondern eine Vielzahl von kleinen bis größeren Speisen geordert werden, die in die Mitte gestellt werden und somit für jeden erreichbar sind (Anmerkung: durch Drehung). Somit isst also jeder von allem und nicht nur vom eigenen Teller. Dass das wesentlich interessanter und vielfältiger ist steht wohl außer Frage, es macht auch einfach mehr Spaß. Generell kann man sagen, dass die Esskultur eine wichtigere Rolle als bei uns spielt, in China dient ein Essen noch mehr der Kommunikation und wird als soziales Ereignis verstanden. Das Gerücht, dass am Tisch auch laut geschmatzt und gerülpst wird kann Ich bisher nicht bestätigen, das kann aber auch daran liegen, dass sich manche Gepflogenheiten der westlichen Kultur angenähert haben, zumal wir bisher nur in großen Städten waren, die schon eher westlich orientiert sind, vor allem Shanghai.
Da die Qis überaus gastfreundlich sind, waren wir in Peking sehr oft essen (und wir hatten keine Chance das selber zu bezahlen...der Vater bestand darauf uns einzuladen), unter anderem natürlich auch Peking-Ente, die geschmacklich tatsächlich der Knaller ist, was aber vor allem an der Ente an sich liegt. Die wird nämlich ihr Leben lang ordentlich gemästet, schläft viel und bewegt sich wenig. Da naturgemäß nur sehr wenige Enten so phlegmatisch sind, macht sie das natürlich nicht ganz freiwillig, etwa 2 Wochen vor der Schlachtung wird sie dann noch zusätzlich ruhig gehalten, angeblich dient das der Entschlaffung. Alles in allem gehts den Viechern aber wohl trotzdem weitaus besser als es 99% der gegessenen Hühnchen erging...
Nach der Schlachtung gibt es zwei verschiedene Arten der Zubereitung - bei der einen wird heiße Luft unter die Haut geblasen, damit sie sich vom Fleisch trennt und seperat verzehrt werden kann, bei der anderen wird dieser Schritt weggelassen, dafür wird die Ente aber direkt am Tisch zurechtgeschnitten. Wir hatten letzteres und konnten dabei zusehen, wie der Koch die Ente mit chirurgischer Präzision in kleine Stücke tranchiert. Diese werden dann zusammen mit Gurken, Lauchzwiebeln und einer speziellen Sauce in eine Art Pfannkuchen (oder neudeutsch Wrap) zusammengerollt. Aus dem Rest der Ente wird außerdem eine Suppe gekocht, die nach dem Essen serviert wird. Alles in allem sehr sehr lecker und absolut Pflicht wenn man mal dort ist.
Ok, nun zu den wirklich interessanten Dingen, alle die soweit gelesen haben, sollen belohnt werden: die oben erwähnte Liste an Tierarten. Ich glaube nicht, dass sie wirklich alles beinhaltet was hier auf den Tisch kommt, aber das haben wir bereits gesehen/gegessen:
In Restaurants:
- Hammel/Ziege/Schaf (in China macht das keinen Unterschied, es gibt nur ein Wort dafür, schmeckt sehr gut)
- Qualle
- Ochsenmagen (eher was fuer die Hartgesottenen)
- Frosch
- Schweinefüße/Schweinehaut/Schweinezunge/Schweinealles (man sollte schon ein wenig aufpassen, wenn man "Pork" bestellt)
- Seeohren (kennt in Deutschland keiner, ist ne Art Meeresschnecke, die bereits vom Aussterben bedroht ist, weil deren Haftfüsse in Ostasien eine so beliebte Delikatesse ist)
- Haifischflosse
- Entenkopf (Alex ist dafür der Experte. In seinem nächsten Leben hat er mindestens 3 Enten als Sklaven)
- Vogelnest (ja, gibt es wirklich. In dem Restaurant hat eins allerdings umgerechnet 120 Euro gekostet. Uns wurde gesagt, es schmeckt irgendwie teuer und man fühlt sich danach gestärkt und kräftig. Sehr teures Plazebo)
- Entenblut (hatten wir im chinesischen Fondue, das ist eher eine Art kochende fetthaltige Suppe als reines öl. Die vorbereitete und schon gewürzte Fondue-Suppe erhält durch die weiteren Fleisch- und Gemüsearten noch mehr Geschmack und wird immer aromatischer, unter anderem durch etwa ein Liter Entenblut, dass hineingeschüttet wird, gerinnt und als dunkelrote Masse wieder zur Oberflaeche ansteigt. Schmeckt so wie...Blut, also ein wenig nach Eisen, hat aber sonst eher wenig Geschmack)
- und noch weitaus mehr, hab vieles schon wieder vergessen. Manches lässt sich anscheinend auch kombinieren, so gibt es z.B. Schweinefüße an Abalonesauce (Seeohrensauce).
Am Straßenverkauf, Garküchen usw.:
- Seidenraupen (eigentlich ganz lecker, schmecken in etwa wie Garnelen)
- Tausendfüßler (10 Zentimeter lang, schmeckt nach sehr wenig. Allerdings sind die Füße schon unangenehm im Mund)
- Seepferdchen
- Skorpion (die lebendig aufgespießt und im kochenden öl gebraten werden)
- Schlange
- Rinderniere
- Ziegenhoden
- Seestern
- Seeigel
- Penis (allerdings nur unter der Theke, ein Straßenkoch rief uns das ziemlich laut hinterher und wollte unbedingt, dass wir probieren)
- usw...
also prinzipiell einfach alles. Dafür braucht man nicht extra aufs Land zu fahren, sondern nur in eine Seitengasse der King Street (ne Prachtmeile) in Beijing zu gehen und schon kriegt man alles was das Herz begehrt. Ehrlich gesagt kann Ich mir auch nicht vorstellen, noch irgendwo "exklusivere" Speisen zu sehen, die ganz harten Sachen haben wir ohnehin nicht ausprobiert.
Soviel zum Essen hier, bisher haben wir kein einziges mal schlecht gespeist, die Qualität ist hervorragend und der Preis dafür unverschämt günstig. Für ein großzügiges Mittagessen zahlt man nicht mehr als 30 Yuan, wenn man nicht soviel Kohle am Start hat geht das aber auch für ein Drittel, also umgerechnet einen Euro. Geht man edel essen (waren wir einmal, natürlich auf Einladung von Herrn Qi) zahlt man etwas mehr - allerdings immer noch sehr wenig im Vergleich zu Deutschland. Ein üppiges Abendessen für 8 Personen inklusive Getränke, Dessert usw. hat alles in allem 1100 Yuan gekostet...in einem Restaurant mit 8 lebensgroßen weißen Porzellanpferden im Eingangsraum. Da China eines der größten Einkommensgefälle der Welt von Ost nach West hat, kann man davon ausgehen, dass wir im Verlauf unserer Reise noch für weitaus weniger Geld eine Mahlzeit kriegen werden.
Und in China ist man mit Stäbchen.
Machen wirs mal chronologisch und fangen mit der ersten Mahlzeit an. In Beijing hatten wir das grosse Glück jeden Tag mit einem traditionellen Frühstück zu beginnen, welches sich doch sehr vom westlichen unterscheidet. Kaffee gibt es nicht, Tee genauso wenig, den trinkt man hier eher Mittags oder Abends aber nicht zum Frühstück, generell wird in China anscheinend wenig zum Essen getrunken. Statt Brot mit Belag gibt es kaltes Fleisch (Ente, Schwein, Rind, eigentlich vollkommen egal), gekochtes Gemüse wie Bohnen, Karotten und Chinakohl, warme, mit einer Art Lauch (schmeckt ähnlich wie Bärlauch) und anderen Zutaten gefüllte Teigtaschen, Bohnensuppe und Tofu (ja, der Vegetarier-Fleischersatz. Ist in China ganz alltäglich, wird aus Bohnen gemacht und schmeckt tatsächlich irgendwie nach Fleisch). Dazu werden frische Früchte wie Wassermelone, Kiwi oder Drachenfrucht (gibts bei uns seltsamerweise nicht, schmeckt aber ziemlich interessant) gereicht, die das sonst eher deftige Essen wieder ausgleichen.
Nach so einem Morgenmahl will man dann am liebsten gleich wieder ins Bett um einen Verdauungsschlaf zu zelebrieren, denn das Ganze ist schon relativ schwer, schmeckt aber trotzdem sehr gut und gibt einem Energie für den Tag.
Es folgt das Mittagessen, das aber meist kleiner ausfällt - in Form eines einfachen Reisgerichts oder ähnlichem - bevor dann abends richtig reingehauen wird und der Tisch vor lauter Speisen nicht mehr zu sehen ist. Der Tisch ist in größeren Restaurants und auch bei unserer Gastfamilie der runde mit drehbarer Platte, gibts ja auch in Deutschland oft so. Der Unterschied ist aber, dass nicht jeder sein eigenes Gericht bestellt, sondern eine Vielzahl von kleinen bis größeren Speisen geordert werden, die in die Mitte gestellt werden und somit für jeden erreichbar sind (Anmerkung: durch Drehung). Somit isst also jeder von allem und nicht nur vom eigenen Teller. Dass das wesentlich interessanter und vielfältiger ist steht wohl außer Frage, es macht auch einfach mehr Spaß. Generell kann man sagen, dass die Esskultur eine wichtigere Rolle als bei uns spielt, in China dient ein Essen noch mehr der Kommunikation und wird als soziales Ereignis verstanden. Das Gerücht, dass am Tisch auch laut geschmatzt und gerülpst wird kann Ich bisher nicht bestätigen, das kann aber auch daran liegen, dass sich manche Gepflogenheiten der westlichen Kultur angenähert haben, zumal wir bisher nur in großen Städten waren, die schon eher westlich orientiert sind, vor allem Shanghai.
Da die Qis überaus gastfreundlich sind, waren wir in Peking sehr oft essen (und wir hatten keine Chance das selber zu bezahlen...der Vater bestand darauf uns einzuladen), unter anderem natürlich auch Peking-Ente, die geschmacklich tatsächlich der Knaller ist, was aber vor allem an der Ente an sich liegt. Die wird nämlich ihr Leben lang ordentlich gemästet, schläft viel und bewegt sich wenig. Da naturgemäß nur sehr wenige Enten so phlegmatisch sind, macht sie das natürlich nicht ganz freiwillig, etwa 2 Wochen vor der Schlachtung wird sie dann noch zusätzlich ruhig gehalten, angeblich dient das der Entschlaffung. Alles in allem gehts den Viechern aber wohl trotzdem weitaus besser als es 99% der gegessenen Hühnchen erging...
Nach der Schlachtung gibt es zwei verschiedene Arten der Zubereitung - bei der einen wird heiße Luft unter die Haut geblasen, damit sie sich vom Fleisch trennt und seperat verzehrt werden kann, bei der anderen wird dieser Schritt weggelassen, dafür wird die Ente aber direkt am Tisch zurechtgeschnitten. Wir hatten letzteres und konnten dabei zusehen, wie der Koch die Ente mit chirurgischer Präzision in kleine Stücke tranchiert. Diese werden dann zusammen mit Gurken, Lauchzwiebeln und einer speziellen Sauce in eine Art Pfannkuchen (oder neudeutsch Wrap) zusammengerollt. Aus dem Rest der Ente wird außerdem eine Suppe gekocht, die nach dem Essen serviert wird. Alles in allem sehr sehr lecker und absolut Pflicht wenn man mal dort ist.
Ok, nun zu den wirklich interessanten Dingen, alle die soweit gelesen haben, sollen belohnt werden: die oben erwähnte Liste an Tierarten. Ich glaube nicht, dass sie wirklich alles beinhaltet was hier auf den Tisch kommt, aber das haben wir bereits gesehen/gegessen:
In Restaurants:
- Hammel/Ziege/Schaf (in China macht das keinen Unterschied, es gibt nur ein Wort dafür, schmeckt sehr gut)
- Qualle
- Ochsenmagen (eher was fuer die Hartgesottenen)
- Frosch
- Schweinefüße/Schweinehaut/Schweinezunge/Schweinealles (man sollte schon ein wenig aufpassen, wenn man "Pork" bestellt)
- Seeohren (kennt in Deutschland keiner, ist ne Art Meeresschnecke, die bereits vom Aussterben bedroht ist, weil deren Haftfüsse in Ostasien eine so beliebte Delikatesse ist)
- Haifischflosse
- Entenkopf (Alex ist dafür der Experte. In seinem nächsten Leben hat er mindestens 3 Enten als Sklaven)
- Vogelnest (ja, gibt es wirklich. In dem Restaurant hat eins allerdings umgerechnet 120 Euro gekostet. Uns wurde gesagt, es schmeckt irgendwie teuer und man fühlt sich danach gestärkt und kräftig. Sehr teures Plazebo)
- Entenblut (hatten wir im chinesischen Fondue, das ist eher eine Art kochende fetthaltige Suppe als reines öl. Die vorbereitete und schon gewürzte Fondue-Suppe erhält durch die weiteren Fleisch- und Gemüsearten noch mehr Geschmack und wird immer aromatischer, unter anderem durch etwa ein Liter Entenblut, dass hineingeschüttet wird, gerinnt und als dunkelrote Masse wieder zur Oberflaeche ansteigt. Schmeckt so wie...Blut, also ein wenig nach Eisen, hat aber sonst eher wenig Geschmack)
- und noch weitaus mehr, hab vieles schon wieder vergessen. Manches lässt sich anscheinend auch kombinieren, so gibt es z.B. Schweinefüße an Abalonesauce (Seeohrensauce).
Am Straßenverkauf, Garküchen usw.:
- Seidenraupen (eigentlich ganz lecker, schmecken in etwa wie Garnelen)
- Tausendfüßler (10 Zentimeter lang, schmeckt nach sehr wenig. Allerdings sind die Füße schon unangenehm im Mund)
- Seepferdchen
- Skorpion (die lebendig aufgespießt und im kochenden öl gebraten werden)
- Schlange
- Rinderniere
- Ziegenhoden
- Seestern
- Seeigel
- Penis (allerdings nur unter der Theke, ein Straßenkoch rief uns das ziemlich laut hinterher und wollte unbedingt, dass wir probieren)
- usw...
also prinzipiell einfach alles. Dafür braucht man nicht extra aufs Land zu fahren, sondern nur in eine Seitengasse der King Street (ne Prachtmeile) in Beijing zu gehen und schon kriegt man alles was das Herz begehrt. Ehrlich gesagt kann Ich mir auch nicht vorstellen, noch irgendwo "exklusivere" Speisen zu sehen, die ganz harten Sachen haben wir ohnehin nicht ausprobiert.
Soviel zum Essen hier, bisher haben wir kein einziges mal schlecht gespeist, die Qualität ist hervorragend und der Preis dafür unverschämt günstig. Für ein großzügiges Mittagessen zahlt man nicht mehr als 30 Yuan, wenn man nicht soviel Kohle am Start hat geht das aber auch für ein Drittel, also umgerechnet einen Euro. Geht man edel essen (waren wir einmal, natürlich auf Einladung von Herrn Qi) zahlt man etwas mehr - allerdings immer noch sehr wenig im Vergleich zu Deutschland. Ein üppiges Abendessen für 8 Personen inklusive Getränke, Dessert usw. hat alles in allem 1100 Yuan gekostet...in einem Restaurant mit 8 lebensgroßen weißen Porzellanpferden im Eingangsraum. Da China eines der größten Einkommensgefälle der Welt von Ost nach West hat, kann man davon ausgehen, dass wir im Verlauf unserer Reise noch für weitaus weniger Geld eine Mahlzeit kriegen werden.
Und in China ist man mit Stäbchen.
Donnerstag, 2. September 2010
Mittwoch, 1. September 2010
kleines Zensurproblem
Wem die Sperrung einiger Internetseiten in Deutschland missfällt, kann dies zumindest kundtun und in jeglicher Form frei kritisieren. Lebt man in China, sind aber auch Plattformen wie Blogs oder inoffizielle Nachrichtenportale - also Seiten, die ebendieser Zensur kritisch gegenüberstehen könnten - schlichtweg zensiert.
Heißt im Klartext: wir können von China aus nicht auf unseren Blog zugreifen, können keine neuen Posts veröffentlichen und können ihn auch nicht lesen.
Gleiches gilt übrigens auch für: Youtube, Facebook, verschiedene Google-Dienste, tibet.com und wahrscheinlich unzählige weitere, die Ich jedoch nicht alle durchprobieren werde. Ebenso werden Suchanfragen rigoros gefiltert, dabei macht es keinen Unterschied, ob man nun in deutscher oder chinesischer Sprache unterwegs ist - Google betreibt hier Selbstzensur. Gibt man beispielsweise bei der Google-Suche "blogspot zugreifen china" ein, erhält man an oberster Stelle so passende Ergebnisse wie "mit Powerpoint auf zuletzt verwendete Dateien zugreifen". Allerdings lässt sich dies durch geschicktere Suchbegriffe noch umgehen. Heiklere Suchbegriffe (z.B. 1989) liefern dagegen kein "transparentes" Ergebis und bei manchen Suchanfragen werden zwar die Suchergebnisse weitestgehend unzensiert aufgelistet, doch sind die zugehörigen Seiten seltsamerweise alle offline.
Daher schicken wir die Artikel nun per Mail an David, der sie dann für uns hochlädt. Man könnte diese Sperre auch mit einem so genannten Proxy-Server umgehen, allerdings soll das erstens nicht ganz ungefährlich sein (wir nutzen momentan noch das Internet der Gastfamilie) und zweitens ist es auch nicht so leicht, auf Anhieb einen funktionierenden Proxy zu finden. Unter Journalisten- und Studentenkreisen tauchen immer wieder neue auf, die dann einige Zeit später wieder von der chinesischen Regierung blockiert werden. Manche Proxy-Server bleiben mehre Monate unentdeckt, manche nicht mal eine Woche (mehr dazu hier: http://news.blogage.de/entries/2010/1/15/Interview-spezial-Bloggen-in-China).
Soviel zur momentanen Lage, der nächste Blog-Eintrag hat sich deshalb etwas verschoben - dafür gibts dann wahrscheinlich gleich einen Doppelpost :P
Heißt im Klartext: wir können von China aus nicht auf unseren Blog zugreifen, können keine neuen Posts veröffentlichen und können ihn auch nicht lesen.
Gleiches gilt übrigens auch für: Youtube, Facebook, verschiedene Google-Dienste, tibet.com und wahrscheinlich unzählige weitere, die Ich jedoch nicht alle durchprobieren werde. Ebenso werden Suchanfragen rigoros gefiltert, dabei macht es keinen Unterschied, ob man nun in deutscher oder chinesischer Sprache unterwegs ist - Google betreibt hier Selbstzensur. Gibt man beispielsweise bei der Google-Suche "blogspot zugreifen china" ein, erhält man an oberster Stelle so passende Ergebnisse wie "mit Powerpoint auf zuletzt verwendete Dateien zugreifen". Allerdings lässt sich dies durch geschicktere Suchbegriffe noch umgehen. Heiklere Suchbegriffe (z.B. 1989) liefern dagegen kein "transparentes" Ergebis und bei manchen Suchanfragen werden zwar die Suchergebnisse weitestgehend unzensiert aufgelistet, doch sind die zugehörigen Seiten seltsamerweise alle offline.
Daher schicken wir die Artikel nun per Mail an David, der sie dann für uns hochlädt. Man könnte diese Sperre auch mit einem so genannten Proxy-Server umgehen, allerdings soll das erstens nicht ganz ungefährlich sein (wir nutzen momentan noch das Internet der Gastfamilie) und zweitens ist es auch nicht so leicht, auf Anhieb einen funktionierenden Proxy zu finden. Unter Journalisten- und Studentenkreisen tauchen immer wieder neue auf, die dann einige Zeit später wieder von der chinesischen Regierung blockiert werden. Manche Proxy-Server bleiben mehre Monate unentdeckt, manche nicht mal eine Woche (mehr dazu hier: http://news.blogage.de/entries/2010/1/15/Interview-spezial-Bloggen-in-China).
Soviel zur momentanen Lage, der nächste Blog-Eintrag hat sich deshalb etwas verschoben - dafür gibts dann wahrscheinlich gleich einen Doppelpost :P
Sonntag, 29. August 2010
Die intensiven Vorbereitungen sind abgeschlossen!
Und genau 14 Stunden vor Abflug in Frankfurt habe Ich die Ehre, den ersten Blog-Eintrag zu verfassen.
Abgabetermin: fünf Minuten vor 07:00!
Vorbereitungen? Das sieht in etwa so aus:
Zunächst wird mehr oder minder spontan ein Flug gebucht. Wichtig ist anscheinend, dass die Entscheidung laut mit den drei Worten "Flug den Buch!" abgesegnet wird. Danach vergisst man das Ganze erstmal und widmet sich zeitnahen Dingen, also all den Terminen, die nicht soooo weit weg sind. Und irgendwie bereitet man sich vor - zum nächsten Arzt und drei bis fünf Standard-Shots verpassen lassen. Via Internet alles Erdenkliche an Vor- (Blogs) und Halbwissen (der Rest) verinnerlichen. Kryptische Zugfahrpläne entschlüsseln, alles nützlich erscheinende zu seinem Gepäck kombinieren und außerdem für gesicherte Finanzen sorgen. Klingt nach einer guten Vorbereitung?
Mag sein, aber so fühlt es sich nicht an. In Wahrheit weiß man nämlich so gut wie garnichts Konkretes über den Zielort. Nur dass man um sieben Uhr morgens dank freundschaftlichem Fahrdienst (dieser Begriff wird im Laufe dieses Blogs noch öfters auftauchen, stay tuned!) vor der Tür abgeholt und in einer silbernen Limousine nach Frankfurt chauffiert wird.
Nachmittags steigt dann ein Flieger der Qatar Airways in die Luft und düst entgegen der Sonne Richtung Doha, Hauptstadt des Emirats. Die Airline ist noch jung hat aber Dank königlicher Unterstützung sehr schnell eine ansehnliche Flotte erwerben können und ist mittlerweile eine der wenigen Fünf-Sterne-Airlines // Bevor die ersten Kommentare erscheinen: tatsächlich bot Qatar Airways den günstigsten Flug für diese Strecke an.
Drei Stunden später steigen wir in den nächsten Airbus und fliegen über das Himalaya-Hochgebirge gen China. Fensterplatz ist Pflicht, Ich nehme mal an, die drei Stunden im arabischen Flughafen reichen aus, um an vernünftige Plätze für die nächste Maschine zu kommen.
Angekommen werden wir von der Familie Qi abgeholt (Fahrdienst! Nicht zum letzten Mal). Ein Familienname, der in zwei verschiedenen Schriftzeichen geschrieben sein kann und wohl zu einer der selteneren Nachnamen in China gehört. Die meisten Chinesen teilen sich etwa 20 sehr häufige Nachnamen.
Wir sind jetzt in Peking. Dies ist sicher der Moment, in dem man sich zum ersten Mal der Lage bewusst ist.
// Auf Vorschlag von Jojo (der bereits ein Flugticket nach Peking geschenkt bekommen hat) reisen Alex, Robert, Jojo und Ich heute am 29. August nach China, um dort bis zum 24. September einen Rundtrip zu machen. Wir werden versuchen, den Blog weiterhin mit neuen Posts zu füllen und euch am Laufenden zu halten //
Eigentlich wollte Ich an dieser Stelle einen schick illustrierten Reiseplan verfassen, habe aber an selbiger beschlossen, dies nicht zu tun sondern erstmal ein wenig zu warten. Ohnehin zeigen sich Theorie und Praxis selten in gleichen Gewändern, zumal der bisherige Reiseplan eher straff durchgeplant ist. Ich bin gespannt, ob der Plan 9000 Kilometer weiter östlich auch noch umsetzbar ist und sage nur soviel: wir legen voraussichtlich etwa 6000 Kilometer Zugstrecke zurück und alle 4 Himmelsrichtungen werden abgedeckt sein.
Es werden haufenweise Fotos gemacht, von denen 99% ausgefiltert werden. Nur wenige schaffen es dann hier in den Blog rein. An alle Photographen: leider keine Spiegelreflexkamera, sondern Modell Digital. Aber da lässt sich einiges rausholen, es geht hier ja vielmehr um die Motive an sich, der Tiefenschärfen-Kinoeffekt bleibt aber letztendlich aus.
Ein Video kann Ich allerdings schon posten:
Abgabetermin: fünf Minuten vor 07:00!
Vorbereitungen? Das sieht in etwa so aus:
Zunächst wird mehr oder minder spontan ein Flug gebucht. Wichtig ist anscheinend, dass die Entscheidung laut mit den drei Worten "Flug den Buch!" abgesegnet wird. Danach vergisst man das Ganze erstmal und widmet sich zeitnahen Dingen, also all den Terminen, die nicht soooo weit weg sind. Und irgendwie bereitet man sich vor - zum nächsten Arzt und drei bis fünf Standard-Shots verpassen lassen. Via Internet alles Erdenkliche an Vor- (Blogs) und Halbwissen (der Rest) verinnerlichen. Kryptische Zugfahrpläne entschlüsseln, alles nützlich erscheinende zu seinem Gepäck kombinieren und außerdem für gesicherte Finanzen sorgen. Klingt nach einer guten Vorbereitung?
Mag sein, aber so fühlt es sich nicht an. In Wahrheit weiß man nämlich so gut wie garnichts Konkretes über den Zielort. Nur dass man um sieben Uhr morgens dank freundschaftlichem Fahrdienst (dieser Begriff wird im Laufe dieses Blogs noch öfters auftauchen, stay tuned!) vor der Tür abgeholt und in einer silbernen Limousine nach Frankfurt chauffiert wird.
Nachmittags steigt dann ein Flieger der Qatar Airways in die Luft und düst entgegen der Sonne Richtung Doha, Hauptstadt des Emirats. Die Airline ist noch jung hat aber Dank königlicher Unterstützung sehr schnell eine ansehnliche Flotte erwerben können und ist mittlerweile eine der wenigen Fünf-Sterne-Airlines // Bevor die ersten Kommentare erscheinen: tatsächlich bot Qatar Airways den günstigsten Flug für diese Strecke an.
Drei Stunden später steigen wir in den nächsten Airbus und fliegen über das Himalaya-Hochgebirge gen China. Fensterplatz ist Pflicht, Ich nehme mal an, die drei Stunden im arabischen Flughafen reichen aus, um an vernünftige Plätze für die nächste Maschine zu kommen.
Angekommen werden wir von der Familie Qi abgeholt (Fahrdienst! Nicht zum letzten Mal). Ein Familienname, der in zwei verschiedenen Schriftzeichen geschrieben sein kann und wohl zu einer der selteneren Nachnamen in China gehört. Die meisten Chinesen teilen sich etwa 20 sehr häufige Nachnamen.
Wir sind jetzt in Peking. Dies ist sicher der Moment, in dem man sich zum ersten Mal der Lage bewusst ist.
// Auf Vorschlag von Jojo (der bereits ein Flugticket nach Peking geschenkt bekommen hat) reisen Alex, Robert, Jojo und Ich heute am 29. August nach China, um dort bis zum 24. September einen Rundtrip zu machen. Wir werden versuchen, den Blog weiterhin mit neuen Posts zu füllen und euch am Laufenden zu halten //
Eigentlich wollte Ich an dieser Stelle einen schick illustrierten Reiseplan verfassen, habe aber an selbiger beschlossen, dies nicht zu tun sondern erstmal ein wenig zu warten. Ohnehin zeigen sich Theorie und Praxis selten in gleichen Gewändern, zumal der bisherige Reiseplan eher straff durchgeplant ist. Ich bin gespannt, ob der Plan 9000 Kilometer weiter östlich auch noch umsetzbar ist und sage nur soviel: wir legen voraussichtlich etwa 6000 Kilometer Zugstrecke zurück und alle 4 Himmelsrichtungen werden abgedeckt sein.
Es werden haufenweise Fotos gemacht, von denen 99% ausgefiltert werden. Nur wenige schaffen es dann hier in den Blog rein. An alle Photographen: leider keine Spiegelreflexkamera, sondern Modell Digital. Aber da lässt sich einiges rausholen, es geht hier ja vielmehr um die Motive an sich, der Tiefenschärfen-Kinoeffekt bleibt aber letztendlich aus.
Ein Video kann Ich allerdings schon posten:
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